Das LG Nürn­berg-Fürth hat ent­schie­den, dass Kün­di­gung wegen ver­spä­te­ter Miet­zah­lun­gen zuläs­sig sind, wenn der Mie­ter wie­der­holt die Mie­te um weni­ge Tage ver­spä­tet zahlt.

Der Klä­ger ist Eigen­tü­mer einer Woh­nung, wel­che die bei­den Beklag­ten seit Okto­ber 2011 ange­mie­tet hat­ten. Bereits im Jahr 2013 war es zu ver­spä­te­ten Miet­zah­lun­gen und Miet­rück­stän­den gekom­men, wel­che die Beklag­ten aber auf­grund einer Raten­ver­ein­ba­rung aus­ge­gli­chen hat­ten. Im Rah­men die­ser Ver­ein­ba­rung sicher­ten sie zu, künf­tig die Mie­te pünkt­lich zum 3. Werk­tag des jewei­li­gen Monats zu bezahlen.

Im Jahr 2015 und Anfang 2016 kam es in fünf Fäl­len zu ver­spä­te­ten Miet­zah­lun­gen, wobei die Mie­te, von einer Aus­nah­me abge­se­hen, immer nur mit weni­gen Tagen Ver­spä­tung ein­ging. Der Klä­ger, wel­cher zuvor noch in meh­re­ren Schrei­ben auf die Wich­tig­keit des recht­zei­ti­gen Miet­ein­gangs hin­ge­wie­sen hat­te, kün­dig­te dar­auf­hin den Beklag­ten die Woh­nung ordentlich.

Das AG Fürth hat­te der auf Räu­mung gerich­te­ten Kla­ge statt­ge­ge­ben. Es lagen nach Auf­fas­sung des Amts­ge­richts nicht nur Zah­lungs­un­pünkt­lich­kei­ten, son­dern Ver­trags­ver­stö­ße vor, auch wenn die Zah­lun­gen nur um weni­ge Tage ver­spä­tet ein­gin­gen. Das Amts­ge­richt berück­sich­tig­te im Rah­men der Abwä­gung, dass der Klä­ger immer wie­der auf die Not­wen­dig­keit pünkt­li­cher Miet­zah­lun­gen hin­ge­wie­sen hat­te. Die Beklag­ten haben gegen das Urteil Beru­fung eingelegt.

Das LG Nürn­berg-Fürth hat die Beru­fung im Beschluss­we­ge zurückgewiesen

Das Land­ge­richt bewer­te­te die ver­spä­te­ten Miet­zah­lun­gen als nicht uner­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung der Mie­ter, wel­che eine ordent­li­che Kün­di­gung recht­fer­tig­ten. Die Inter­es­sen­ab­wä­gung des Amts­ge­richts sei nicht zu bean­stan­den, da die ver­spä­te­ten Miet­zah­lun­gen vor dem Hin­ter­grund der wie­der­hol­ten Abmah­nun­gen des Klä­gers als Pflicht­ver­let­zung von eini­gem Gewicht anzu­se­hen sei­en. Die Beklag­ten hät­ten durch ihr Ver­hal­ten gezeigt, dass sie nicht bereit sind, ihre Zah­lungs­wei­se ernst­haft und auf Dau­er umzustellen.

Fazit zur Kün­di­gung wegen ver­spä­te­ter Mietzahlungen

Mie­tern ist anzu­ra­ten sicher­zu­stel­len, dass Sie die geschul­de­te Mie­te pünkt­lich leis­ten, um sich nicht der Gefahr einer Kün­di­gung auszusetzen.

Quel­le zum Bei­trag: Kün­di­gung wegen ver­spä­te­ter Miet­zah­lun­gen –  LG Nürn­berg-Fürth, Urteil vom 17.03.2017, Az. 7 S 6617/16

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