Das FG Stutt­gart hat ent­schie­den, dass die Auf­wen­dun­gen für den behin­der­ten­ge­rech­ten Umbau der häus­li­chen Dusch­ka­bi­ne in vol­ler Höhe als außer­ge­wöhn­li­che Belas­tung in Abzug gebracht wer­den können.

Die Klä­ge­rin ist an Mul­ti­pler Skle­ro­se erkrankt. Im Jah­re 2011 ließ sie für gut 5.736 Euro die Dusch­ka­bi­ne in ihrer Eigen­tums­woh­nung so umbau­en, dass sie boden­gleich begeh­bar war und mit einem Roll­stuhl befah­ren wer­den konn­te. Aus die­sem Grun­de muss­te die Dusche neu aus­ge­fliest wer­den, wobei auch die Arma­tu­ren und die Ein­gangs­tür erneu­ert wur­de. Da für die Klä­ge­rin kei­ne Pfle­ge­stu­fe bestand, lehn­te die Pfle­ge­kas­se die Über­nah­me der Umbau­kos­ten ab. Das beklag­te Finanz­amt war der Auf­fas­sung, dass nur ein gerin­ger Teil der Auf­wen­dun­gen (knapp 500 Euro für Dusch­ele­ment, Ablauf, Rost­rah­men, Unter­bau und Boden­flie­sen) als krank­heits­be­ding­te außer­ge­wöhn­li­che Belas­tung bei der Ein­kom­men­steu­er abge­zo­gen wer­den könn­ten, wäh­rend die übri­gen bau­li­chen Maß­nah­men nicht durch die Behin­de­rung ver­ur­sacht wor­den seien.

Das FG Stutt­gart hat der Kla­ge stattgegeben.

Nach Auf­fas­sung des Finanz­ge­richt ist die vom Finanz­amt vor­ge­nom­me­ne Sezie­rung der Bau­maß­nah­me in ein­zel­ne Auf­wand­pos­ten nicht prak­ti­ka­bel. Abzieh­bar sei­en auch die not­wen­di­gen Fol­ge­kos­ten für sol­ches Mate­ri­al, das – wie etwa die Wand­flie­sen, die Tür und die Arma­tu­ren – durch den Aus­bau der alten Dusch­wan­ne beschä­digt wor­den und an die neue Tie­fe der Dusche anzu­pas­sen gewe­sen sei. Die Ein­ho­lung eines Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­tens zur Quan­ti­fi­zie­rung der behin­de­rungs­be­ding­ten Mehr­kos­ten hat das FG Stutt­gart nicht für erfor­der­lich gehalten.

Das Urteil ist rechtskräftig.

Quel­le: Finanz­ge­richt Baden-Würt­tem­berg, Urteil vom 19.03.2014, 1 K 3301/12

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