Der Bun­des­fi­nanz­hof (BFH) hat ent­schie­den, dass das Ver­bot, die Gewer­be­steu­er­last von der Bemes­sungs­grund­la­ge der Kör­per­schaft­steu­er abzu­zie­hen, mit dem Grund­ge­setz ver­ein­bar ist.

Die Gewer­be­steu­er ist ihrer Natur nach eine Betriebs­aus­ga­be und min­dert des­halb den Gewinn z.B. einer Kapi­tal­ge­sell­schaft. Mit dem Unter­neh­men­steu­er­re­form­ge­setz 2008 hat der Gesetz­ge­ber jedoch in § 4 Abs. 5b des Ein­kom­men­steu­er­ge­set­zes ange­ord­net, dass die Gewer­be­steu­er kei­ne Betriebs­aus­ga­be ist. Sie darf infol­ge­des­sen bei der Ermitt­lung des zu ver­steu­ern­den Gewinns nicht mehr gewinn­min­dernd (und damit steu­er­min­dernd) berück­sich­tigt werden.

Nach Auf­fas­sung des BFH ver­stößt die mit die­sem Abzugs­ver­bot ver­bun­de­ne Ein­schrän­kung des sog. objek­ti­ven Net­to­prin­zips bei Kapi­tal­ge­sell­schaf­ten nicht gegen das ver­fas­sungs­recht­li­che Gleich­be­hand­lungs­ge­bot oder die Eigen­tums­ga­ran­tie des Grund­ge­set­zes. Sie las­se sich viel­mehr im Gesamt­zu­sam­men­hang mit den steu­er­li­chen Ent­las­tun­gen durch das Unter­neh­men­steu­er­re­form­ge­setz 2008 (z.B. Sen­kung des Kör­per­schaft­steu­er­sat­zes von 25 v.H. auf nur noch 15 v.H.) hin­rei­chend sach­lich begründen.

In dem vom BFH ent­schie­de­nen Fall hat­te eine GmbH gegen das Abzugs­ver­bot geklagt, die meh­re­re gepach­te­te Tank­stel­len betrieb und auf­grund hoher Pacht­auf­wen­dun­gen ver­gleichs­wei­se viel Gewer­be­steu­er zah­len muss­te. Die Kla­ge blieb jedoch ohne Erfolg.

Auch wenn der Streit­fall eine Kapi­tal­ge­sell­schaft betraf, ist die Ent­schei­dung auch auf Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten bzw. Gewer­be­trei­ben­de zu über­tra­gen. Denn § 4 Abs. 5b EStG gilt für die­se genau­so. Solan­ge der Gesetz­ge­ber das Abzugs­ver­bot des § 4 Abs. 5b EStG nicht auf­hebt, kann die Gewer­be­steu­er nicht als Betriebs­aus­ga­be abge­zo­gen werden.

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Quel­le: BFH Urteil vom 16.01.2014, Az. I R 21/12